In Deutschland verzeichnet der Schuldneratlas für das Jahr 2024 einen leichten Rückgang der Verschuldung. Diese Entwicklung ist jedoch von der Verunsicherung der Verbraucher geprägt. Mit einem Rückgang der Zahl der überschuldeten Personen auf 5,56 Millionen erreicht die Überschuldungsquote den niedrigsten Wert seit 2004, nun bei 8,09 Prozent im Vergleich zu 8,15 Prozent. Die Verunsicherung der Verbraucher führt zu einem Phänomen des ‚Angst-Sparens‘, wodurch die Sparneigung deutlich gestiegen ist.
Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit und globale Ereignisse wie Handelskonflikte tragen dazu bei, dass die Stimmung für Konsum weiter gedämpft ist. Viele Menschen kaufen zurückhaltend ein und sparen mehr, um für unsichere Zeiten vorzusorgen. Experten warnen vor einem möglichen erneuten Anstieg der Überschuldungsfälle im Jahr 2025, insbesondere bei jüngeren Menschen, die vermehrt Ratenkredite und ‚Buy now, pay later‘-Angebote nutzen.
Die Hauptursachen für Überschuldung liegen in Erkrankung, Sucht und Unfällen. Risikofaktoren wie Ratenkredite und die Verlockung durch sofortige Käufe mit späterer Bezahlung verschärfen die Problematik. Die EU-Verbraucherkreditrichtlinie soll dazu beitragen, Überschuldung zu verhindern.
Experten mahnen zu Maßnahmen zur Prävention und Aufklärung über finanzielle Risiken, um einem erneuten Anstieg der Überschuldung entgegenzuwirken, insbesondere bei jungen Menschen, die leicht in die Schuldenfalle tappen können.