Die hohe Zahl an Krankschreibungen in Deutschland führt zu Diskussionen über die Einführung von Teilzeit-Krankschreibungen. Top-Hausärzte vertreten unterschiedliche Positionen zu diesem Thema.
In Deutschland waren Erwerbstätige im laufenden Jahr durchschnittlich 14,3 Tage krankgeschrieben, ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Unternehmen zahlten 2023 insgesamt 76,7 Milliarden Euro für die Entgeltfortzahlung erkrankter Mitarbeiter. Die Diskussion dreht sich um Teilzeit-Krankschreibungen, ähnlich wie in Skandinavien praktiziert.
Ärztepräsident Klaus Reinhardt befürwortet Teilzeit-Krankschreibungen für mehr Flexibilität, während Gewerkschaften und einige Hausärzte dagegen sind und an der gängigen Arbeitsunfähigkeitspraxis festhalten. Das Hamburger Modell wird als sinnvolle Wiedereingliederungsoption bei längeren Erkrankungen angesehen. Die elektronische Krankschreibung (eAU) ist ein umstrittenes Thema, das von einigen Krankenkassen und Hausärzten unterstützt wird.
Die Zunahme von psychischen Erkrankungen aufgrund von Arbeitsplatzstress ist ein besorgniserregender Trend. Es wird appelliert an Arbeitgeber, für gesündere Arbeitsbedingungen zu sorgen und die Verantwortung für Arbeits- und Gesundheitsschutz zu übernehmen.
Die Diskussion um Teilzeit-Krankschreibungen reflektiert die unterschiedlichen Standpunkte zu diesem Thema. Es besteht Uneinigkeit darüber, ob eine zeitliche Abstufung der Arbeitsunfähigkeit sinnvoll ist und welche Maßnahmen seitens von Unternehmen und dem Gesundheitssystem ergriffen werden sollten. Die Betonung auf präventive Maßnahmen und gesunde Arbeitsumgebungen wird als Schlüssel zur Reduzierung von Krankheitsfällen angesehen.